Fuel Fandango

Fuel Fandango

Im Jahr 1764 schrieb der Schriftsteller Beaumarchais, er sei ja schon vom bloßen Anblick des Fandango errötet. Der Tanz in Verbindung mit der schnellen Musik („von einer extremen Lebhaftigkeit“) habe ihn ganz besonders berührt.

Was vor 250 Jahren galt, kann man auch heute noch gut nachvollziehen. Gerade wenn man – wie es die Spanier Alejandro Acosta und Christina Manjón tun – den Fandango nicht nur als Namenspatron der eigenen Band nutzt, sondern ihm auch noch ein „Fuel“ davor setzt. „Fuel“, wohlgemerkt, also Treibstoff, nicht „Full“. Der gute Monsieur Beaumarchais wäre wohl vollends entflammt, und ganz ähnlich geht es auch heutigem Publikum. Acosta und Nita (der Name, unter dem die Sängerin Manjón bekannt ist) zelebrieren mit Fuel Fandango eine sehr moderne und gleichzeitig urspanische Version des alten Fandango und des Flamenco, in der sowohl der klassische Tanz als auch der neueste Elektronikpark Platz finden. Cante, Baile und Toque, also Gesang, Tanz und Instrumente, gehören zu jedem guten Flamenco, und daher sind Konzerte von Fuel Fandango auch nicht einfach nur „Konzerte“, sondern alles (und jeden!) mitreißende Großereignisse, die eher einem beglückenden Rave ähneln als einem ritualisierten Folkloreabend.

Überhaupt sind die Ähnlichkeiten zwischen der traditionellen spanischen Flamenco-Tanz-Ekstase und den Technoraves und Elektronikparties, den vulkanischen Rock- und Funkausbrüchen von heute frappierend. Fuel-Fandango-Produzent Alejandro Acosta ist schon seit Langem in diesem Bereich unterwegs, seit 2000 mit seiner Band Mojo Project und dem heißesten spanischen Latinfunk, daneben als Erfinder magischer elektronischer Beats für wohlbekannte Namen wie Ojos de Brujo, Concha Buika und Enrique Morente.

2009 schließlich begründete er mit der aus Córdoba stammenden Sängerin Christina Manjón alias Nita das Duo Fuel Fandango und ging zurück zu seinen kulturellen Wurzeln, eben: dem Flamenco und dem Fandango. Zusammen mit Drummer Carlos Sosa mixen sie gänzlich unerschrocken elektronische Rhythmen mit Rock, Pop und traditionellen spanischen Melodien und kreieren auf der Bühne immer neue betörende Welten aus Tanz, Gesang, Musik und Licht.

So ist es nicht verwunderlich, dass Fuel Fandango schon in ihrem Gründungsjahr 2009 über 70 Live-Auftritte in Europa absolvierten, bevor sie überhaupt ihre erste LP veröffentlicht hatten. Diese erschien 2010, ganz schlicht „Fuel Fandango“ betitelt, denn ihr Name war Programm genug. Inzwischen ist die dritte LP erschienen, „Aurora“, 2016 ganz frisch aus der Presse, und Fuel Fandango sind live nicht mehr nur in Spanien unterwegs, sondern weltweit vom SXSW Festival in Texas bis hin zu Bühnen in Indien, Australien und natürlich Deutschland. „Aurora“ meint bekanntlich den Sonnenaufgang, und bis zu jenem dauern auch viele Fuel-Fandango-Abende, denn der Geist des Fandango und des Flamenco wirkt auf jeden Fall weit über jedes Konzert hinaus.

Besetzung und Land

Gesang & Perkussion - Cristina Manjón Luque
Gitarre & Keyboard - Alejandro Acosta Morales
Bass - Pablo Pérez Pérez
Schlagzeug - Carlos Sosa Zambrano

Spanien

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Zeit und Ort

Donnerstag, 21. Juli 2016 · Theatervorplatz
Beginn: 20:00 Uhr
Einlass ab: 19:00 Uhr

Tickets

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12,00 € 9,00 € 14,00 € 11,00 €

Jokerkarten gelten

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