BOSSE

BOSSE

Es hat eine merkwürdige Bewandtnis mit Axel Bosse: Irgendwie scheint er – trotz seiner noch eher jungen Jahre – schon ewig dazuzugehören zur deutschen Musik, mit seinem hymnischen Poprock, mit seiner tiefen, klaren Lyrik, mit seiner beharrlichen Konstanz. Bosse hat es geschafft, sich in den letzten 15 Jahren langsam, aber stetig hineinzuschreiben in das deutsche Alltagsleben und dabei selbst ausgesprochen nett und normal zu bleiben. Bei Bosse entdeckt fast jeder Zuhörer sehr schnell: In dieser Musik steckt ein Großteil meiner selbst. Und das ist mit Sicherheit eine Kunst, die nur wenige beherrschen. 

Auf jeden Fall darf er heute zusammen mit seiner gleichnamigen Band als einer der wichtigsten deutschen Songschreiber gelten. Vielleicht sogar als einer der ersten, der dieses Genre zu Beginn der 2000er zu neuer Blüte geführt hat, gemeinsam mit Gruppen wie Wir sind Helden oder Juli. Wobei er schon damals ein wenig anders war als die elektronisch gefederten Kollegen. Bei Bosse klangen die Songs immer etwas erdiger, ehrlicher, rockiger, mit deutlichen Anleihen an den deutschen 80er-Jahre-Rock, an Rio Reiser, die Fehlfarben oder fast vergessene Größen wie Klaus Lage, aber auch an gitarrenlastigen britischen Indie-Rock.

Trotz dieser recht eindeutigen eigenen musikalischen Vorlieben zeigte sich Bosse immer wieder offen für jegliche Art von Kooperation, und das mit so grundverschiedenen KollegInnen wie Judith Holofernes, Oliver Koletzki oder Anna Loos. Wer könnte so unterschiedliche Richtungen besser vereinen als der extrem nette und vielseitig interessierte Provinz-Braunschweiger? So hat Bosse sich – inzwischen seit langer Zeit in Hamburg wohnend – zu einem heimlichen, stillen Kraftzentrum der deutschsprachigen Musik aufgeschwungen. 

Auch die eigene Musik ist mit den Jahren etwas größer geworden, flächiger und hymnischer. Doch im Grunde, man sieht es bei jedem Live-Auftritt, ist Bosse immer noch der ganz normale Musikertyp von nebenan, der auch nach 15 Bühnenjahren ganz selbstverständlich sein Innerstes nach außen kehren und von der Liebe singen kann. 

Die letzte Frucht aus der Bosse-Songwerkstatt ist dann auch eine Art Rückblick. „Engtanz“ heißt dieses mittlerweile sechste Album von 2016, und der Name ist als Reminiszenz an schwitzig-ungelenke Abende in einer längst verschwundenen Jugenddiskothek mit Sicherheit kein Zufall. Bosse und seine Kollegen sind irgendwie erwachsen geworden, irgendwie angekommen in einem Ruhm, den sie so wohl gar nicht angestrebt hatten, und blicken nun halb zurück und halb voraus. Denn melancholisch ist der neueste Bosse ganz und gar nicht. Aus jedem Quäntchen Alltag zieht er noch den großen, ekstatischen Moment und jede Textzeile lässt den Zuhörer ganz unwillkürlich nicken: Stimmt genau!

Besetzung und Land

Gesang - Axel Bosse
Gitarre - Thorsten Sala
Bass - Theo Fotiadis
Schlagzeug - Chris Heiny
Piano - Stefan Lenkeit
Piano, Gesang - Valentine Romanski
Trompete - Stephan Goecke
Cello - Niklas Hardt

Deutschland

Link

Zeit und Ort

Freitag, 22. Juli 2016 · Theatervorplatz
Beginn: 20:00 Uhr
Einlass ab: 18:30 Uhr

Tickets

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29,00 € 26,00 € 32,00 € 29,00 €

Jokerkarten gelten nicht · Kinderkartenpflichtig

Das Konzert ist ausverkauft.

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Pressestimmen

„Bei "Schönste Zeit" singt und tanzt die ganze Arena ohne Ausnahme, ganz so, als wäre der Alltag was ganz weit entferntes. Väter tanzen mit ihren Kindern auf den Schultern, deren Lächeln die ganze Arena ansteckt.“
Clubventure, 22. Juli 2016

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