Der schwarze Nazi
Vor Jahren kam der Kongolesen Sikumoya als politischer Flüchtling nach Deutschland und muss nun die deutsche Staatsbürgerschaft erlangen, ansonsten droht die Ausweisung. Sikumoya ist Liebhaber der Werke von Goethe und Schiller und schätzt Deutschland als Hort der Kultur. Im Einbürgerungskurs, in der Familie seiner deutschen Freundin und im Alltag wird er mit Vorurteilen und Rassismus konfrontiert. Sikumoya, dem Bildungsbürger, wirft man immer wieder fehlende Anpassung an “die deutsche Kultur” vor. Er reagiert darauf, indem er sich noch stärker an vorgeblich typisch deutscher Kultur orientiert: eine Deutschlandfahne an der Wand, Thüringer Rostbratwurst zum Mittag und hartes Sprachtraining um seinen Akzent abzustreifen. Doch eine Nazikameradschaft aus der Nachbarschaft und die Schwiegermutter, die ihn nur als Gast in Deutschland akzeptiert, zermürben ihn bis zum Zusammenbruch. Sikumoya wird ins Krankenhaus eingeliefert. Im Koma geschieht die Metamorphose. Nach seinem Erwachen hat er die Neonazis scheinbar rechts überholt, er ist plötzlich der „perfekte Deutsche“ und macht den Leuten die Ideologie streitig.
Die Regisseure haben hier mit dem Mittel einer Groteske einen witzigen aber auch zum Nachdenken anregenden Film geschaffen und das nicht irgendwo, sondern hier in Mitteldeutschland, in Sachsen und in Thüringen.
Filmographische Angaben
Deutschland 2016, Regie: Tilmann und Karl-Friedrich König, Darsteller: Aloysius Itoka, Judith Bareiß, 94 Minuten, FSK: ab 12 Jahren, Text: Kai Ostermann
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Zeit und Ort
Dienstag, 26. Juli 2016
· Theatervorplatz
Beginn: 21:30 Uhr
Einlass ab: 20:30 Uhr
Tickets
VVK voll | VVK erm | AK voll | AK erm |
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6,00 € | 5,00 € | 7,00 € | 6,00 € |
Jokerkarten gelten